Brief an Greta und all die jungen Leute
(....der nicht geschickt worden ist...)

Dem Vorbild der 16-jährigen Greta Thunberg folgend, schwänzen weltweit in verschiedenen Ländern Schulkinder die Schule. Sie gehen Freitag während der Unterrichtszeit auf die Straße, um für dos Klima zu protestieren. Sie begehen Rechtsbruch für die "gute Sache" ...
Liebe Greta und all deine Mitlaufenden!
Es ist wahr, die Welt, wie wir sie euch überlassen haben, ist wirklich nicht im besten Zustand! Umwelt verschmutzt, Krieg, Naturkatastrophen, Armut, Krankheit und Elend. Jedoch, ob ihr's glaubt oder nicht: Sie war schon so, als wir und eure Grosseltern jung waren. Auch da war es nicht viel anders. Trotzdem: Es ist zu wenig, was wir tun für die künftige Welt und die kommenden Generationen. In unseren Autos sind Katalysatoren eingebaut, wir trennen Müll, tanken bleifreies Benzin, haben Energiesparlampen, dämmen unsere Häuser mit Plastik (bis sie ersticken). Auch die CO2-armen Atomkraftwerke haben wir schon abgeschaltet.
Wir ernähren uns bewusst, recyceln den Abfall, kaufen .Bio" und ,,Fair Trade". Aber: Es ist zu wenig! Die wichtigste aller Ressourcen, die es gibt, wird sinnlos verschleudert: Es ist der Sinn im Leben. Schon früh im Leben entreissen wir euch die Mutter, wo ihr sie nötig hättet, eure Seele, euer Geist erst geformt wird. Ihr wachst auf, isoliert und verzweifelt, ein Recht darauf habend, in Sicherheit und Geborgenheit, in einer Familie mit beiden Elternteilen und vielen Geschwistern aufzuwachsen. Genauso wie ihr das Recht habt, eine saubere Luft zu atmen. Ja, wir haben in den wirklich wichtigen Dingen versagt. Und nun sorgt ihr euch um die Zukunft - aber wie sieht eure Gegenwart aus?
Ihr verbringt inzwischen den größten Teil des Tages vor dem Computer und dem Fernseher. Ständig seid ihr auf der Flucht in eine Scheinwelt, die von euch zehrt. Wenn ihr auf Smartphones, auf die Tablets, Spielkonsolen, auf das Fernsehen verzichtetet, würdet ihr bald erkennen, wie lebenswert und schön die Welt.sein kann, wie gross eure Freiheit ist. Als wir Kinder waren, gab es all das noch nicht, und doch waren wir glücklich.
Was für eure Zukunft noch viel dramatischer ist, als die Klimaerwärmung [wenn es sie denn wirklich gibt - was übrigens bei den echten Wissenschaftlern wesentlich mehr umstritten ist, als bei euren Lehrern): Die Zerstörung des Bildungswesens. Schule war immer anstrengend, aber sie war in der Regel nur halbtags, und sie war vor allem interessant. Meint ihr etwa, ihr würdet heute noch eine echte Bildung bekommen, eine, die euch lebenstüchtig macht? Leider ist die Schule heute vielfach zu einer Stätte der ideologischen Umerziehung geworden. Bestes Beispiel: der sogenannte Sexualkundeunterricht. Man erzählt euch, dass die menschliche Sexualität nur ein Naturtrieb sei, dass es da zwischen Mann und Frau nicht mehr gäbe als zwischen den Tieren auch. Wird das Geheimnis der Liebe nicht zuweilen unter einem Berg von Schmutz und Abartigkeiten begraben?
Euer Verdacht ist schon richtig: Wir haben euch Lebensgrundlagen genommen. Aber wir haben das nicht aus Bosheit getan. Auch wir sind schon jenen Seelenräubern auf den Leim gegangen, die uns damals weis gemacht haben, wir müssten gegen Mittelstreckenraketen und Atomkraft auf die Straße gehen, und uns gleichzeitig den Grundlagen unseres (und eures!) Lebensglückes beraubten: die Familie, die alten Werte, Traditionen und Tugenden und nicht zuletzt auch den Glauben an Gott.
Naiv waren wir - vor allem jene, die so stolz waren auf ihre ach so kritische Haltung und auf ihr gesellschaftspolitisches Engagement! Gebt acht, dass euch nicht dasselbe passiert: Die Seelenmörder gehen auch heute noch um!
Die Generation unserer Großväter und Väter träumte von sozialer Gerechtigkeit, und als die Bomben zweier Weltkriege sie aus ihrem Schlaf aufgeweckt hatten, war halb Europa einer grausamen sozialistischen Diktatur unterworfen. Unsere Väter und auch wir träumten vom Weltfrieden, und diejenigen, die nun langsam aufwachen, stellen fest, wie ein nie zuvor da gewesener Krieg die Familie zerstört hat.
Ihr sorgt euch nun um das Weltklima, und vergesst, was wirklich bedroht ist: Eure Herzen! Man will es stehlen, alle Arten von Unreinheit soll darin einpflanzt werden, damit ihr lernt, alles, was wahrhaftig und edel ist, zu hassen, um euch zu Feinden eurer selbst zu machen, zu Ideologie-Robotern, zu Fanatikern ihrer weltweiten politischen Projekte. Ist es nicht seltsam? Während die Träume immer universeller werden, gestalten sich die Katastrophen immer persönlicher.
Wenn ihr also die Welt retten wollt, dann fangt dabei am besten bei euch selbst an, denn da ist die Wirkung am größten und am nachhaltigsten!
Ein Auge, das unrein ist, wird in der ganzen Welt nichts Schönes finden. Hört nicht auf, nach der Wahrheit zu suchen, gerade dann nicht, wenn man euch eine Antwort vorgibt, die nur allzu bequem ist und die eurem Ego schmeichelt.
Und vor allem: Lasst euch den Glauben nicht nehmen und auch nicht die Hoffnung, denn ohne das Übernatürliche, d. h. ohne Gott, geht die Natur zugrunde - ganz von selbst.
Quelle: Franz Kronbeck im lISt. Athanasius Boten"
(Initiative katholischer Christen) Juni 2019